10.März, Drakestraße 1. Tag, südlich von Kap Hoorn

Gestern Abend hatten wir den Beagle-Kanal verlassen um im Morgengrauen am Kap Hoorn vorbeizuziehen.
Langsam verschwinden die letzten Zeichen festen Landes am Horizont. Fast eine Woche wird unser Segler nun benötigen um die berühmt berüchtigte Drakestraße nach Süden zu durchqueren.
Um hier in den Westen zu segeln, mussten sich frühere Seefahrer manchmal erst eine komplette Welt-Umrundung in den Osten tragen lassen. Denn häufig blasen kalte, stürmische Winde durch diesen 1000 km breiten Kanal zwischen Antarktis und Südamerika.
Sie wühlen die See auf, geben ihr den Ruf einer der ungemütlichsten Wasserpassagen der Welt. Nur wenige Tage vor unserer eigenen Reise hat der Sturm unserem Schiff hier bereits ein paar Segel zerrissen.
Vorsorglich werden an Deck Sicherheitsnetze und Sicherungsseile gespannt, während trotz blendenden Sonnenschein langsam die ersten Wellen entstehen. Schmatzend schwappen sie übers Deck und lassen die Bark langsam von einer Seite auf die andere rollen.
Die Crew zeigt sich begeistert von dieser selten so zahmen Wasserstraße. Doch für viele Gäste beginnt hier bereits der Kampf mit der Übelkeit.